Bild von einem
Ein überdramatisches, plantschen mit Walen welches sich in der Spanne von einen halbstunden Dokumentarfilm vier Mal wiederholt und den Zuseher nur mit den wenigen schönen Bildern die der Film abgesehen von den Handyaufnahmen zu bieten hat wach hält.
Die Geschichte:

Die Geschichte beginnt mit Patrick, einem erfolgreichen Anwalt, der seinen Job aufgibt, um seiner Leidenschaft für die Walerforschung zu folgen. Dies scheint auch gut zu funktionieren, wenn man bedenkt, dass Red Bull den Film finanziert. Leider bleibt der Film vage darüber, wo und wann die Handlung stattfindet. Es gibt während der gesamten Laufzeit kein einziges Mal ein Datum oder Ähnliches, das eingeblendet wird.

In der ersten Hälfte des Films taucht der Walforscher immer wieder ins Wasser und zeigt uns die Tiere, mit denen er sich mittlerweile angefreundet hat. Danach tauchen wir natürlich wieder auf. Diese Einstellung, bei der der Kameramann und Patrick gleichzeitig auftauchen, kommt in der Dokumentation mindestens fünfzehn Mal vor. Die Hälfte des Films ist vorüber, und wir wissen immer noch nicht, was geschehen soll, außer weiterem Plantschen mit den Walen, die angeblich mit Patrick kommunizieren und ihn als Freund sehen. Es kommt einem jedoch eher so vor, als wäre es eine einseitige Beziehung.

Gegen Ende erfahren wir dann doch noch, was der Plan ist. Der Hauptdarsteller möchte eine Kamera am Wal platzieren, möglichst nahe am Mund. Viel Informationen bekommen wir nicht darüber, warum das wichtig ist oder wie es uns helfen könnte zu verstehen. Kurz wird etwas Spannung aufgebaut, als die ganze Crew vergeblich nach der Kamera sucht, die sich nach acht Stunden vom Wal hätte lösen sollen und wieder auftauchen sollte. Nach kurzen zwei Minuten Spannung wird die Kamera leider direkt gefunden. (Man hätte auch sagen können, dass sie am folgenden Tag am Strand angespült worden wäre und von einem Einheimischen zur Polizei gebracht wurde.) Patrick analysiert das Video. Viel ist nicht zu sehen, aber angeblich war es ein voller Erfolg, und natürlich müsste man weiterhin forschen. Bei einem erneuten Versuch, eine Kamera zu befestigen, sucht er seinen Seelenverwandten Wal, der plötzlich in die Pubertät gekommen ist und sich nun auch für andere Dinge zu interessieren scheint. Patrick wird kaltblütig ignoriert, was ihn dann zum Weinen bringt. Leider kommt dieser Moment sehr schnell und unerwartet, und die Dokumentation erklärt nicht ausführlich genug, wie wichtig dieser Wal für Patrick ist. Eine weitere verpasste Chance der Dokumentation. Danach wird er beinahe von einem Wal getötet, der ihm plötzlich nicht mehr vertraut.

In den letzten Minuten zeigt uns der Dokumentarfilm endlich, was er hätte sein können. Mit einer guten Vorgeschichte werden wir Zeugen eines außergewöhnlichen Naturereignisses, als die Walmutter Canopener Patrick wieder vertraut und ihm das Wichtigste in ihrem Leben anvertraut, während sie in den Tiefen des Ozeans nach Nahrung sucht. Bei der Begegnung schafft es der Film erstmals, den Zuschauern klarzumachen, wie sehr Canopener Patrick vertraut. Als Outro folgt eine wirklich sehenswerte Szene, in der der Wal und Patrick auf dem Kopf im Wasser schwimmen, und man durchaus verwechseln könnte, wo die Wasseroberfläche sich befindet. Es wirkt fast so, als würden der Wal und Patrick schweben. Gepaart mit dem wundervollen Lied "Nostalgia" von Alice Phobe Lou wirkt diese Szene magisch.

Fazit
Abgesehen von den letzten zehn bis fünfzehn Minuten fühlt man sich als Zuschauer sehr überfordert und gleichzeitig gelangweilt. Es ist schwierig herauszufinden, warum das, was getan wird, wichtig ist und warum es einen interessieren sollte. Ein roter Faden ist auch schwer zu erkennen, und auch am Ende fühlt man sich nicht wirklich weitergebildet, was meiner Meinung nach bei einer Dokumentation ein Pflichtgefühl ist.
Autor: Lukas Zimota - Lektorin: Magdalena Göbl

Trailer: Patrick & the Whale

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