Im Film EUROPA treffen zwei Kulturen und Haltungen zum Leben aufeinander die unterschiedlicher nicht sein können. Er gibt uns einen Einblick in die in Österreich kaum bekannte Kultur Albaniens. Leider werden viele Spannende Momente nicht ausgenutzt und sie werden links liegen gelassen.
Die Geschichte:
Schnitt. Ein Mann sitzt auf der Motohaube und schreit die Insassen an, während das Auto rasend durch eine Dorfstraße fährt. Schnitt. Beate eine junge Managerin arbeitet für einen Megakonzern EUROPA. Was der Konzern genau macht, bleibt den ganzen Film ungeklärt. Das Einzige, was bekannt ist, ist das sie viel Land von albanischen Bauern benötigen. Um diese Bauern zu bringen ihr Land zu verkaufen reist Beate mit einem Dolmetscher und ihrem Sekretär in Person zu den albanischen Landwirten. Sie nimmt Kontakt mit ihnen auf und versucht sie umzustimmen. Die Bauern weigern sich aber. Das interessante an dem Film ist zu sehen wie unterschiedlich die Bauern und Beate denken. Immer wieder weist Beate den Bauern Jetnor daraufhin das das Land eigentlich nicht ihm gehört die Firma will ihn jedoch trotzdem entlohnen für eine problemlose Umsiedlung. Jetnor hat das Land aber von seinem Vater bekommen und sieht es deswegen als seines an. Und das ist nur eines der Beispiele wie dieser unglaubliche Gegensatz in der Weltanschauung in diesem Film portraitiert wird. Wir werden Teil der heimischen Religion und deren Bräuche, treffen einen Pastor und werden Zeitzeigen eines einmal im Jahr stattfindenden Opferritual am höchsten Berg. Zur Hälfte des Films verlässt Beate das Dorf und trifft ihren Vorgesetzten, der ihr noch einmal die Wichtigkeit ihrer Mission mitteilt. Ab da Kippt Beates Verhandlungsstrategie. Sie wird immer ernster und würde alles geben, um die Bauern umzusiedeln. Sie versucht es über die Kinder und verspricht diesen Bildung. Als dann auch noch dänische Wanderer die geheime Basis erkunden und dann vom Wachmeister eingesperrt werden platzt ihr komplett der Kragen. Immer wieder wird auch Beates Familie in die Angelegenheit mithineingebracht, um einen weiteren Konflikt zu zeigen. Der Druck auf sie ist immens und das spürt man sehr gut. Schlussendlich schafft sie es doch den Bauern Jetnor mit einem großzügigen Angebot zu überzeugen sein Land zu verkaufen. Ein Handschlag ist ihm wichtiger als ein Vertrag. Mission erledigt Beate ist beriet zur Abreise. Jetnor will zu seinen Bienen schauen und sieht, wie die ersten Traktoren seine ganze Kolonie zerstören. Beate hat ihn doch verarscht und wir sehen, wie weit sie wirklich gegangen ist. Für Jetner ist das aber noch nicht geklärt. Komplett wütend sucht Jetner Beate und springt auf ihr Auto. Damit sind wir am Anfang angekommen.
Mise en scene:
Der ganze Film ist in einer Art Dokumentarstil gedreht, aber das ist er natürlich nicht. Zum Beispiel werden bei der Autofahrt die klassischen Dokumentarkamerawinkel vom Rücksitz oder die von links und rechts auf die sitzende Person gezeigte Kamerawinkel verwendet. Immer wieder nutzt der Film sehr schöne Panorama aufnahmen die uns die wunderschöne Landschaft von Albanien zeigt. 
Fazit: 
Europa ist ein Film, der manchmal mit etwas Pacing zu kämpfen hat und damit spielt den Zusehenden nicht alles zu erzählen. Leider lenk der Fakt das wir nicht einmal die wichtigsten Informationen wie zum Beispiel das Geschäft in dem die Firma Europa sich befindet von der Nachricht des Filmes ab. Auch nach dem Gespräch mit der Regisseurin gab es keine Antwort da sie meinte es soll einfach für einen Rüstungskonzern stehen, der nicht weiter definiert werden muss. Das sehe ich anders. Abgesehen davon gefällt mir die Doko Atmosphäre und die manchmal sehr schön verwendeten harten Schnitte sehr gut. Auch visuell die Landschaft wird wunderschön in Szene gesetzt. In guten Abständen bringt einen der Film auch zum Lachen. Das manchmal Übersetzten der Albaner und manchmal nicht um die Zusehenden manchmal im ungewissen s wie Beate zu lassen wurde wundervoll eingesetzt. Zusammengefasst bekommt der Film eine 6,5.
Autor: Lukas Zimota - Lektorin: Magdalena Göbl
Q & A 
mit der Regisseurin Mortezai:

Q: Welche Ausbildung haben die albanischen Schauspieler?
A: "All die albanischen Schauspieler auĂźer der Dolmetscher sind Laienschauspieler."

Q: Wie habt ihr die gefunden?
A: "Wir sind einfach durch die Straßen und in Café`s gegangen und haben mit den Menschen geredet."

Q: Wie findet man auf der StraĂźe den Nebendarsteller fĂĽr seinen Film?
A: "Tatsächlich habe ich ihn in einem Café gesehen und sein Gesicht war so markant und ich wusste er ist der richtige für die Rolle."

Q: Wer hat auĂźer dir das ganze Script?
A: "Nur die Hauptdarstellerin hatte von Anfang an das ganze Script und wir haben zusammen diesen Charakter Beate entwickelt. "

Q: Wurde dieser Film chronologisch gedreht?
A:" Ja auch dieser Film wurde chronologisch gedreht."

Q: Wie war das Drehen in Albanien?
A: "Wir hatten eine extrem gute Produktionsfirma, trotzdem mussten wir ein halbes Jahr warten, bis wir die Drehgenehmigung im Militärsperrgebiet bekommen haben."

Q: Zum Abschluss was bedeutet der Film fĂĽr dich.
A: "Es ist für mich das Sinnbild der westlichen Welt und wie sie die ärmeren Länder ausbeutet und die Menschen die dort Leben auf einer kleineren Bühne."
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Keine Zitate sind nur Ausschnitte aus einem Q&A bei der Nonstop Kino Primäre am 1. November

Trailer: EUROPA

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